Physiotherapie Michael Lierke - Medizinische Trainingstherapie - Physiotherapy |
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Medizinische Trainingstherapie |
Was ist die MTT und welchen Zweck verfolgt sie? Die MTT stellt eine oftmals sinnvolle Ergänzung zu den Übungsprogrammen dar, die unsere Patienten auf ärztliche Verordnung unter unserer Anleitung erlernt haben. Es werden bei der MTT jeweils auf die individuellen Beschwerden und physischen Voraussetzungen abgestimmte Trainingsprogramme an eigens zu diesem Zweck konstruierten Therapie-Trainingsgeräten und -hilfsgeräten einstudiert. Die Verwendung dieser Geräte erlaubt vielfach eine genauere Belastungsdosierung, als dies bei den üblichen Eigenübungen unserer Patienten möglich wäre. Belastungsparameter wie Reizdichte, -intensität und -dauer lassen sich bei der MTT nach den wissenschaftlichen Kriterien der Trainingslehre exakt dosieren und an das Trainingsziel der Therapie anpassen. Hierin liegt der wesentliche Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahrensweisen der Physiotherapie. Die MTT eignet sich vor allem als Anschlußmaßnahme an eine physiotherapeutische Behandlungsserie, um den erreichten Zustand zu festigen und weiter zu stabilisieren. Bei bestimmten Beschwerdebildern läßt sich die MTT auch unter dem Gesichtspunkt der Gelenkentlastung frühfunktionell in die Behandlung einbinden. Für viele Patienten besitzt die MTT einen besonderen Motivationscharakter, da sich die Zunahme der physischen Leistungsfähigkeit nicht nur in Bezug auf eine Steigerung von Kraft und Ausdauer, sondern auch und vor allem auf einer Verbesserung der allgemeinen koordinativen Fähigkeiten an den verwendeten Trainingsgeräten eindrucksvoll erleben und veranschaulichen läßt. Als Patient kann man bei der MTT jederzeit seinen eigenen Leistungszustand und dessen Entwicklung objektiv beurteilen. Wozu sich die MTT überhaupt nicht eignet, erfahren Sie HIER! Gibt es die MTT auch auf Kassenrezept? Ja! Mit Einführung des “Indikationskataloges” im Zusammenhang mit den seit 1. Juli 2001 gültigen Heilmittelrichtlinien ist eine sog. Verordnungsposition “KG Gerät” eingeführt worden. Diese Verordnungsposition kommt der Medizinischen Trainingstherapie sehr nahe. Bei näherer Betrachtung ist dies jedoch eher eine Mogelpackung, da die mengenmäßige Begrenzung der verordnungsfähigen Therapie und die Begrenzung auf einige wenige Diagnosen das Potential der Medizinischen Trainingstherapie kaum auszuschöpfen vermag. Auch die Wunschvorstellung der für diese Richtlinien Verantwortlichen, jeweils drei Patienten in einer Therapiestunde zu einer Gruppe zusammenzufassen, geht an der Ralität vorbei. Bedenkt man, wie schwer es bereits manchmal ist, mit einem einzelnen Patienten geeignete Wunschtermine zu vereinbaren, kann man sich leicht ausrechnen, wie groß die Chance ist, bei drei Patienten auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen! Unter dem Gesichtspunkt vermeintlicher Kostenersparnis tun sich die gesetzlichen Krankenkassen leider ausgesprochen schwer, die Position “KG Gerät” vernünftig auszugestalten, so dass die Antwort auf die oben gestellte Frage eigentlich “Nein!” heißen muß, da KG Gerät eben nicht dem Anspruch gerecht wird, den wir in unserer Praxis an die Medizinische Trainingstherapie stellen. B ei Kombinationsverordnung von “Krankengymnastik” und “Manueller Therapie” ist die MTT in unserer Praxis fester Bestandteil unserer Behandlungsmaßnahmen. Obgleich diese Leistung bei dieser Verordnung nicht vorgesehen ist und uns die gesetzlichen wie auch die privaten Krankenkassen daher hierfür keinen Cent vergüten, bieten wir unseren Patienten die MTT bei dieser Verordnung im Anschluß an die eigentliche physiotherapeutische Einzelbehandlung zur Optimierung der Therapie kostenfrei an. Die kombinierte Verordnung von “Krankengymnastik” und “Manueller Therapie” ist jedoch seit Einführung der aktuellen Heilmittelrichtlinien nur noch für Privatversicherte möglich. Versicherten einer gesetzlichen Krankenkassese steht - Dank des unermüdlichen Einsatzes von Frau Ministerin Ulla Schmidt - nur noch eine Therapie mit minimalem Umfang zu. Das extrem niedrige Honorar der gesetzlichen Krankenkassen erlaubt uns seither leider keine kostenlosen Zusatzleistungen für gesetzlich versicherte Patienten mehr. Natürlich möchten wir dennoch allen Patienten die Möglichkeit zu dieser besonders effektiven Therapie einräumen und lassen uns durch eine kleine Spende in unseren Spenden-Elefanten an unserer Rezeption gern hierzu “bestechen”. Der Inhalt dieses Elefanten wird regelmäßig zweckbestimmt von uns gespendet und dient nicht unserer persönlichen Bereicherung. Aktuell unterstützen wir so mit Ihrer Hilfe die Aktion “Ärzte ohne Grenzen”, die sich international um die medizinische Versorgung von Opfern verschiedener Naturkatastrophen und kriegerischer Auseinandersetzungen bemüht. Aus versicherungstechnischen Gründen ist es uns leider nicht gestattet, unseren Patienten ohne Verordnung die Absolvierung der Medizinischen Trainingstherapie zu gestatten. Sofern Sie also nicht mit einer gültigen Verordnung aktuell als Patient in unserer Praxis behandelt werden, ist zumindest eine Privatverordnung über MTT hierfür obligatorisch. Kann jedermann die MTT bei uns durchführen? Nein! Wir beschränken dieses Leistungsangebot ausschließlich auf den Kreis der Patienten, von deren Leistungszustand und ggf. -defizit wir uns auf der Grundlage einer vorab durchgeführten physiotherapeutischen Einzelbehandlung ein konkretes Bild machen konnten. Nur so können wir gewährleisten, das die von uns ausgearbeiteten Therapie- Trainingspläne tatsächlich den jeweiligen Bedürfnissen gerecht werden und damit den Namen “Therapie” zu Recht tragen. Immer wieder erreichen uns Anfragen von Patienten, welche von ihrem Arzt mit einem Privatrezept direkt zur MTT an uns verwiesen werden, ohne dass zuvor eine konventionelle Einzelbehandlung rezeptiert wurde. Die vorab erfolgte Physiotherapie bildet für uns jedoch die Grundlage für eine effektive MTT, so dass wir solche Anfragen leider ablehnen müssen. Sofern Sie wegen Ihrer Beschwerden unmittelbar zuvor in einer anderen Praxis für Physiotherapie behandelt wurden oder noch werden, können Sie gern die MTT bei uns durchführen. Hierfür ist es jedoch erforderlich, dass zuvor eine Rücksprache Ihrer Therapeutin/Ihres Therapeuten mit uns erfolgte, damit wir uns ein Bild über dem Umfang und die Art notwendiger Therapiemaßnahmen machen können. Ist die MTT bei uns als Alternative Nein. Wir erheben den Anspruch, mit unserem Angebot vor allem therapiebedürftigen Patienten gerecht zu werden und beschränken dies bewußt auf den therapeutisch erforderlichen Zeitraum. Mit
einem Fitness-Studio können und wollen wir uns nicht vergleichen, sehen dies auch nicht als unsere Aufgabe an. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihr Training zu einem späteren Zeitpunkt in einem Fitness-Studio fortzusetzen, nennen
wir Ihnen gern mehrere Studios, von dessen fachlicher Kompetenz wir uns persönlich überzeugt haben. Mehr zum Thema Fitness-Center erfahren Sie
HIER! Verwenden Sie nicht die gleichen Geräte Hiervon kann überhaupt keine Rede sein! Zum Einsatz kommen in unserer Praxis ausschließlich medizinische Trainingsgeräte, welche den besonderen Anforderungen der Berufsgenossenschaften genügen und von den gesetzlichen Kostenträgern für die “Erweiterte Ambulante Physiotherapie” (EAP) zugelassen sind. Mit den technisch meist einfachen Kraftmaschinen, wie sie in der Regel in Fitness-Studios verwendet werden oder den in den meisten EAP-Einrichtungen verwendeten, grobstrukturierten Sequenztrainingsgeräten haben unsere Reha-Trainingsgeräte nichts gemein. Sie lassen sich im Gegensatz zu diesen Geräten genauestens an die individuellen Gegebenheiten und Beschwerdebilder anpassen, wodurch Fehlbeanspruchungen der Gelenke wirkungsvoll vermieden werden können. Sogar die Drehmomente der Kraftentwicklung lassen sich bei den von uns verwendeten Trainingsgeräten an die Erfordernisse der Therapie anpassen. Dies erlaubt es uns, selbst Patienten mit Verletzungen ungefährdet therapeutische Übungsprogramme an den einzelnen Reha-Trainingsgeräten ausführen zu lassen. Natürlich erfordert der Umgang mit diesen Geräten ein erhebliches Know-How. Gerade dies ist es jedoch, was wir den Fitness-Studios in der Regel voraus haben. Alle Therapeuten unserer Praxis sind im Umgang mit den Geräten geschult und mit der Medizinischen Trainingstherapie sowie den wissenschaftlichen Grundregeln der Trainingslehre vertraut. Unsere Praxis verfügt über eine vollständig ausgestattete MTT-Abteilung, in der wir neben den klassischen Therapie-Trainingsgeräten auch eine Reihe eigener Entwicklungen einsetzen. Unter den von mir selbst entwickelten Reha-Trainingsgeräten besitzt neben dem Torsiomed zweifellos das Posturomed in Fachkreisen den größten Bekanntheitsgrad. Es gilt in Europa inzwischen als das meistverwendete Reha-Trainingsgerät zur Verbesserung sensomotorischer bzw. koordinativer Fähigkeiten, worauf ich natürlich schon ein wenig stolz bin. Bislang nur wenigen Insidern bekannt ist der PSR-Trainer, ein Hilfsgerät zur Behandlung komplexer Verletzungen im Bereich von Schulter und Unterarm, welches als Adapter mit den in der Trainingstherapie weit verbreiteten Rollenzügen kombiniert werden kann. Ist denn nicht eine konventionelle physiotherapeutische Mit einigen Einschränkungen: im Prinzip schon! Die klassische Physiotherapie hat Ihre Stärken vor allem in einer frühen Phase der Rehabilitation, wo es zunächst einmal auf die Wiedererlangung der Kontrolle über betroffene Gelenkstrukturen oder Körperabschnitte ankommt. In dieser Phase werden vielfach sehr komplexe Übungsformen praktiziert, die sowohl der Kontrolle als auch der aktiven Unterstützung des Physiotherapeuten bedürfen. Fehler, die sich hier einschleichen, können zu einem späteren Zeitpunkt oft nur unter großer Mühe korrigiert werden. Ist diese Therapiephase jedoch erfolgreich abgeschlossen, sind konventionelle Maßnahmen der Physiotherapie allein nicht mehr effektiv genug, eine optimale Wiederherstellung der körperlichen Gesundheit zu erreichen. Liegt die Stärke der Physiotherapie vor allem in der Entwicklung und Verbesserung neurologischer Fähigkeiten und der Behebung von Mobilitätsdefiziten, hat die MTT ihre Stärke mehr in der methodischen Entwicklung von Kraft und lokaler Kraftausdauer sowie in der sportartspezifischen funktionellen Vorbereitung vor der Wiederaufnahme einer verletzungsbedingt unterbrochenen Sportart. Die Entwicklung der Muskelmasse erfordert ein völlig anderes therapeutisches Vorgehen, als die Verbesserung neurologischer Fähigkeiten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Trainingslehre dienen hier als Grundlage bei der Berechnung zielgerichteter Trainingsprogramme. In der Rehabilitation wird hierbei u. a. zwischen der Entwicklung der lokalen Kraftausdauer, d. h. der Ermüdungsresistenz eines Muskels gegenüber einer gleichförmigen Kraftanstrengung und der Entwicklung des Volumens der Muskulatur unterschieden. Die Verbesserung beider Eigenschaften erfordert Trainingsprogramme mit jeweils unterschiedlichen Trainingsinhalten und differenzierter Belastungsintensität, welche in prozentualem Anteil der maximalen Kraft ausgedrückt werden kann. Schafft es ein Patient oder Sportler beispielsweise, eine vorgegebene Bewegung mit einem bestimmten Gewicht nur ein einziges Mal durchzuführen, so wird dieses Gewicht als seine Maximalleistung bezeichnet und mit dem Wert 100 % gleichgestellt. Für eine Verbesserung der lokalen Kraftausdauer würde dann diese Bewegung mit lediglich 60 % der Maximalkraft, bei Betonung auf Muskelvolumen bzw. Kraft mit etwa 80 % der Maximalkraft mit einer festgelegten Wiederholungsrate und Pausendauer ausgeführt. Eine exakte Berücksichtigung dieser Kriterien ist allein mit entsprechenden Trainingsgeräten realisierbar, die eine derartig genau angepaßte Belastungsdosierung ermöglichen. Natürlich beschränkt sich unser Therapiespektrum der Medizinischen Trainingstherapie nicht auf die oben beschriebenen Aspekte der Kraft. Was nützt Ihnen die schönse Muskulatur, wenn Sie diese nicht koordiniert einzusetzen vermögen? Wenigstens ein Drittel der Trainingszeit veranschlagen wir daher bei der MTT für die Verbesserung koordinativer Fähigkeiten. Auch hierfür setzen wir vielerlei Trainingsgeräte ein, deren Anforderungsgrad manchen Patienten zunächst frustrieren mag. Zwar sind die Übungsprogramme mit diesen Geräten nicht wirklich körperlich anstrengend. Dennoch sind sie oft so schwer zu beherschen, dass es maximaler Konzentration bedarf, diese einigermaßen erfolgreich zu absolvieren. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit entdeckt man jedoch schnell, dass diese Übungen nicht nur einen wesentlichen Anteil an der Verbesserung der Leistungsfähigkeit haben, sondern auch ungemein Spaß machen können! Ist die MTT auch für ältere Patienten geeignet? Selbstverständlich! Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass sich körperliche Fähigkeiten wie Kraft und Geschicklichkeit mit zunehmendem Alter nicht mehr verbessern ließen. Gerade unsere älteren Patienten sind es, die sich bei der MTT durch besonderen Trainingsfleiß und entsprechende Leistungsentwicklung hervortun. Hierbei kommt vor allem der Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten besondere Bedeutung zu. Auch ältere Menschen können diese Fähigkeiten durch gezielte Trainingsmaßnahmen verbessern, womit sie einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung von Verletzungen leisten können. Lesen Sie zu diesem Thema hier eine Presseerklärung der dpa vom 27.11.2001. |
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