Allgemeine Tipps für Autofahrer:
Rückenbeschwerden entstehen beim Autofahren
primär durch zwei Einflüsse. Zum einen ist es die tiefe Sitzhaltung, die der Lendenwirbelsäule eine runde Haltung aufzwingt. Zum anderen ist es der Einfluß der Muskulatur der tiefen Leistenbeuge, die auf der rechten Seite, mit der
Gas gegeben wird, zu Problemen führen kann. Diese Muskulatur ist an der Vorderseite der unteren Lendenwirbel fixiert und zieht hier natürlich einseitig, wenn sie angespannt ist, die Wirbelsäule nach vorn und in eine Linksdrehung.
Neben Rückenbeschwerden können gleichfalls Beschwerden hinter der Kniescheibe auftreten, insbesondere, wenn hier bereits eine Veranlagung oder eine Vorschädigung besteht. Dieses Problem betrifft vor allem die rechte Seite, weil
auch hier die über die Kniescheibe verlaufende Zugwirkung der Muskulatur durch das Gasgeben des rechten Beines dauerhaft heraufgesetzt ist ist. Wie kann man Abhilfe schaffen?
Ganz einfach! Das Problem mit der runden Sitzhaltung läßt sich bestens mit dem oben bereits
erwähnten Lordosekissen aus der Welt schaffen. Zur Not tut es auch mal ein weiches kleines Sofakissen, wenn man gerade nichts besseres zur Hand hat. Anders sieht es mit der Beeinflussung der Wirbelsäule durch die Muskulatur der
Leistenbeuge aus. Hier gibt es - soweit mir bekannt ist - keine professionellen Hilfsmittel. Dies ist allerdings auch nicht nötig, da hier tatsächlich ein kleines Kissen Abhilfe schafft, welches man nahe der Kniekehle unter den
Oberschenkel legen kann. Der Effekt dieses Kissens ist es, dem Oberschenkel (vor allem bei großen Autofahrern) eine stabilere Auflage zu schaffen, wodurch sich die Muskulatur augenblicklich entspannt. Hiermit nimmt nicht nur die
Zugwirkung auf die Lendenwirbelsäule ab, sondern es entspannt sich gleichzeitig die über die Kniescheibe verlaufende Streckmuskulatur des Kniegelenkes. Drei Fliegen lassen sich also mit zwei Klappen - pardon: Kissen - schlagen! Zum
Gasgeben sollte eigentlich die Kraft der Wadenmuskulatur allein ausreichen. Gibt es empfehlenswertes Zubehör beim Neuwagenkauf?
Ja! Einige Extras sind besonders geeignet, Ihrem Rücken das Leben beim Autofahren zu erleichtern: 1: Lordosestütze
Vielfach sind allerdings die werkseitig erhältlichen Lordosestützen nicht nur sehr
teuer, sondern gleichfalls sehr wenig wirksam, da das darüber befindliche Polstermaterial die Stützwirkung entweder auf eine zu große Fläche verteilt oder aber zu stark absorbiert. Probieren Sie daher nach Möglichkeit die
Lordosestütze vorher bei Ihrem Autohändler aus, ehe Sie sich zu dieser Investition entschließen. 2: Sportsitze
Wenn Ihnen die nachträgliche Anschaffung eines orthopädischen Sitzes zu kostspielig ist - immerhin bezahlen Sie Ihren Sitz dann ja gleich zweimal - fahren Sie mit einem Sportsitz auf jeden
Fall besser, als mit dem Standardgestühl. Die seitliche Führung der Rückenlehne trägt auch bei nichtsportlicher Fahrweise sehr zu einer Entspannung und Stabilisation des Rückens bei. Auch verhindert die seitliche Führung der
Sitzfläche, dass die Kniegelenke nach außen fallen, wodurch eine Reduzierung der oben erwähnten Fehlbelastung der Kniescheibenrückfläche ermöglicht wird. Manche Hersteller - z.B. BMW - bieten werkseitig Sportsitze mit einer
verlängerbaren Sitzfläche an, was Personen über 1,75 m Körpergröße entgegenkommt. 3: Tempomat
Mit der einstellbaren Geschwindigkeitsregelung können Sie vor allem bei längeren Strecken auf der Autobahn das rechte Bein besser entspannen, was eine spürbare Entlastung der
Lendenwirbelsäule zur Folge hat. Vor allem für Berufskraftfahrer und Vielfahrer ist der Tempomat ein lohnendes Extra. Bei einigen Marken beinhaltet der Tempomat gleichzeitig eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Hierdurch ist
sichergestellt, dass Sie auch bei durchgetretenem Gaspedal nie schneller, als die vorgewählte Höchstgeschwindigkeit fahren. Am wirkungsvollsten spielt der Tempomat seine Fähigkeiten aus in Verbindung mit einer 4: Automatik5: Sitzheizung
wer einmal bei eisiger Kälte die angenehme Wirkung einer Sitzheizung auf den Rücken
gespürt hat, wird dieses Extra nicht mehr missen wollen! Und was ist weniger empfehlenswert?
Auf keinen Fall sollte man auf der Sitzfläche seines Autositzes ein Keilkissen
verwenden. Abgesehen davon, dass dieses Hilfsmittel ohnehin nur für einen Stuhl mit normaler Sitzhöhe sinnvoll einzusetzen ist, riskieren Sie durch ein Keilkissen im Auto die passive Sicherheit Ihres Autositzes. Die Pkw-Industrie investiert Unsummen in die Entwicklung von ausgeklügelten Rückhaltesystemen und Autositzen, die ein Durchtauchen unter dem Sicherheitsgurt verhindern sollen. Ein Keilkissen auf dem Autositz macht diese Investitionen letztlich überflüssig.
Genauso sollten Sie auf keinen Fall eine Holzkugelmatte
auf Ihrem Autositz anbringen, weil Sie hierdurch im Falle eines Unfalles riskieren, ungebremst unter ihrem Sicherheitsgurt durchzurutschen! Den angenehmen Effekt des geringeren Schwitzens im Sommer erkaufen Sie hier also mit einer potentiellen Gefährdung Ihres Lebens. Ein ähnliches Sicherheitsrisiko kann auch von einer über den Zigarettenanzünder betriebenen
Heizmatte ausgehen. |