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Die Untersuchung auf das Vorhandensein eines Bogen von Langer ist verhältnismäßig einfach: Lassen Sie Ihren Patienten den Arm der symptombetroffenen Seite bis zur
Horizontalen abduzieren und aus dieser Position heraus in Richtung Adduktion gegen Widerstand anspannen. Vielfach können Sie den Bogen von Langer - sofern vorhanden - hierbei wie auf dem oben gezeigten Bild deutlich erkennen und
als Struktur palpieren, die etwa im rechten Winkel über den Plexus brachialis verläuft. Sicher können Sie sich vorstellen, dass es durch diesen anatomischen Verlauf insbesondere bei Überkopfarbeit durch Kompression des Plexus
brachialis zu neurologischen Symptomen kommen kann. Auch bei angelegtem Arm kann es durch eine Außenrotationsbewegung der Schulter zu Symptomen kommen, da hierbei ebenfalls der Plexus durch den Bogen von Langer komprimiert werden
kann. Im Sport sind es vor allem Handballer, Tennisspieler, Speerwerfer sowie Baseball-Pitcher, die bei Vorhandensein eines Bogen von Langer mit Problemen rechnen können. Hier kommt es zu besonders hohen Belastungsspitzen in der
sporttypischen Ausführung der Wurf- bzw. Aufschlagbewegung. Erschwerend kommt bei diesen Sportlern ein trainingsbedingt vergrößerter Muskelquerschnitt des BvL hinzu, der zu weiteren Einengungen im subachsillären Bereich führt. Da
bei diesen Sportlern sehr häufig zusätzlich Probleme der Schultergelenke bestehen (Impingement, Verletzungen der Rotatorenmanschette etc.), wird bei auftretenden Beschwerden ein BvL als Auslöser regelmäßig übersehen und die
Therapie auf andere Strukturen focusiert. Eine gründliche differentialdiagnostische Untersuchung könnte hier manchem Patienten einen operativen Eingriff oder eine Physiotherapeutische Behandlung mit falschem Therapieansatz
ersparen. |